Der Checkpointinhibitor Pembrolizumab, der die Immunabwehr auf die Krebszellen verstärkt, hat in einer Phase-3-Studie die Überlebenszeiten von Patientinnen deutlich verlängert, deren Tumore als nicht mehr kurabel eingestuft wurden und die gleichzeitig eine Platinbasierte Chemotherapie erhielten, teilweise in Kombination mit dem Angiogenesehemmer Bevacizumab.

Die Ergebnisse wurden im Vorfeld der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO 2023) in Chicago vorgestellt. Sie bestätigen die bereits bestehende Zulassung in der Erstlinientherapie des fortgeschrittenen Zervixkarzinoms.

Der Checkpointinhibitor Pembrolizumab, der den PD-1-Rezeptor auf den Krebszellen blockiert und damit eine Immuntoleranz durchbricht, die die Zellen vor einem Angriff durch T-Zellen schützt, ist nach der Einführung im Jahr 2015 zur Behandlung des Melanoms auch bei zahlreichen anderen Krebserkrankungen erfolgreich klinisch getestet worden. Pembrolizumab kommt dabei nur bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen zum Einsatz, dann aber häufig in der Erstlinie. Die Zulassung beim rezidivierten oder metastasierten Zervixkarzinom basiert auf den Ergebnissen der Studie KEYNOTE-826, deren erste Ergebnisse vor anderthalb Jahren im New England Journal of Medicine (2021; DOI: 10.1056/NEJMoa2112435) publiziert wurden.

Damals berichteten Nicoletta Colombo von der Universität Mailand und Mitarbeiter, dass Pembrolizumab in Kombination mit einer Chemotherapie das progressionsfreie Überleben von 8,2 auf 10,4 Monate verlängerte. Jetzt liegen die Abschlussergebnisse der Studie vor. Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 39,1 Monaten konnten Bradley Monk von der Creighton University School of Medicine in Phoenix/Arizona und Mitarbeiter Zahlen zur durchschnittlichen Überlebenszeit vorstellen. Sie war wie erwartet in der Gruppe mit einem CPS-Score von 10 plus mit 29,6 Monaten am längsten (gegenüber 17,4 Monate in der Placebogruppe mit alleiniger Chemotherapie, die alle Patientinnen erhielten).

Patientinnen mit CPS-Score von 1 plus überlebten in der Pembrolizumab-Gruppe 28,6 Monate gegenüber 16,5 Monate in der Placebogruppe. Aber auch in der Gesamtgruppe (alle CPS-Scores) war die Überlebenszeit mit 26,4 Monate in der Pembrolizumab-Gruppe gegenüber 16,8 Monate in der Placebogruppe deutlich länger. Alle Ergebnisse waren statistisch signifikant.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt