In Deutschland nehmen Krebserkrankungen zu. Das zeigen Daten der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH). Danach ist die Zahl der bei der Kasse Versicherten mit einer Brustkrebsdiagnose von 2010 auf 2020 um rund 55 % gestiegen.
Die Daten zeigen auch, dass weniger gesetzlich krankenversicherte Frauen ab 30 Jahren jährlich das Abtasten der Brust sowie der Lymphknoten von Gynäkologen im Rahmen der Krebsfrüherkennung in Anspruch genommen haben. Laut KKH hat es einen deutlichen Rückgang von mehr als 14 % von 2010 auf 2020 gegeben. Ebenfalls zurückgegangen ist die Zahl der Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, die im zweijährigen Turnus zum qualitätsgesicherten Mammografiescreening gingen. Im ersten Coronajahr 2020 nahmen 16 % weniger Frauen dieses Angebot im Vergleich zu 2010 bundesweit wahr, im Saarland sogar rund 32 % weniger. Einzig in Mecklenburg-Vorpommern gab es eine Zunahme von 12 % bei den Frauen, die sich der speziellen Röntgenuntersuchung der Brust unterzogen.
Einen Anstieg der Krebserkrankungen zeigt auch eine Auswertung zur Versorgung onkologischer Erkrankungen, die im Versorgungsatlas des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) erschienen ist. Danach hatten von den 61,5 Millionen gesetzlich Krankenversicherten ab 15 Jahren 2019 knapp 3,32 Millionen Menschen mindestens in zwei Quartalen eine als gesichert dokumentierte Krebsdiagnose. Das entspricht einer altersstandardisierten Diagnoseprävalenz von 5,2 % für alle Krebserkrankungen gegenüber 4,1 % in 2010.