Seit Juli 2022 sind nicht-invasive
Pränataltests (NIPT) zur Risikoabklärung des Fetus auf die Trisomien 13, 18 und 21 Kassenleistung, wenn Schwangere gemeinsam mit ihrer Gynäkologin/ihrem Gynäkologen zur Überzeugung gelangen, dass der Test in ihrer Schwangerschaft notwendig ist. Ausdrücklich wird das NIPT in Deutschland nicht als Screeningmethode beschrieben, was im weltweiten Vergleich eher ungewöhnlich ist. Die Inanspruchnahme des NIPTs hat sich auf Basis der offenen Indikationsstellung erwartungsgemäß stark gesteigert. Kritiker und Gegner eines NIPTScreenings (z. B. https://taz/Praenataltests-auf-das-Downsyndrom/!522757/) sorgen sich darum, dass die vom Gendiagnostikgesetz geforderte Beratung in der ambulanten Versorgung nicht adäquat durchgeführt werde. Hierdurch würde den Schwangeren nicht ausreichend vermittelt, dass NIPT eine gewisse Rate an falschpositiven Befunden habe. Außerdem könne es zu vermehrten Abbrüchen von Schwangerschaften mit M. Down kommen. Durch eine befürchtete NIPT-Fokussierung auf das Down Syndrom könnten andere im Ultraschall erkennbare fetale Erkrankungen u. U. erst sehr spät entdeckt werden und es dadurch vermehrt zu späten Amniocentesen und ggf. zu sehr späten Schwangerschaftsabbrüchen kommen.