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FRAUENARZT 07/23

Dokumente

Editorial

Beruf + Politik

pdf Zur aktuellen Diskussion der nicht-invasiven pränatalen Tests (NIPT) als Kassenleistung

Seite 426 – 427

Seit Juli 2022 sind nicht-invasive

Pränataltests (NIPT) zur Risikoabklärung des Fetus auf die Trisomien 13, 18 und 21 Kassenleistung, wenn Schwangere gemeinsam mit ihrer Gynäkologin/ihrem Gynäkologen zur Überzeugung gelangen, dass der Test in ihrer Schwangerschaft notwendig ist. Ausdrücklich wird das NIPT in Deutschland nicht als Screeningmethode beschrieben, was im weltweiten Vergleich eher ungewöhnlich ist. Die Inanspruchnahme des NIPTs hat sich auf Basis der offenen Indikationsstellung erwartungsgemäß stark gesteigert. Kritiker und Gegner eines NIPTScreenings (z. B. https://taz/Praenataltests-auf-das-Downsyndrom/!522757/) sorgen sich darum, dass die vom Gendiagnostikgesetz geforderte Beratung in der ambulanten Versorgung nicht adäquat durchgeführt werde. Hierdurch würde den Schwangeren nicht ausreichend vermittelt, dass NIPT eine gewisse Rate an falschpositiven Befunden habe. Außerdem könne es zu vermehrten Abbrüchen von Schwangerschaften mit M. Down kommen. Durch eine befürchtete NIPT-Fokussierung auf das Down Syndrom könnten andere im Ultraschall erkennbare fetale Erkrankungen u. U. erst sehr spät entdeckt werden und es dadurch vermehrt zu späten Amniocentesen und ggf. zu sehr späten Schwangerschaftsabbrüchen kommen.

Diagnostik + Therapie

pdf Markierungsmethoden beim Mammakarzinom

Bewährtes und Neues – ein Überblick
Seite 428 – 433

Durch die Weiterentwicklung chirurgischer Operationsverfahren und die Einführung onkoplastischer Techniken ist es inzwischen möglich, bei bis zu 70 % der PatientInnen mit einem primären Mammakarzinom eine brusterhaltende Therapie durchzuführen. Bei nicht-palpablen Tumoren kommt der Lokalisierung des Tumors für ein sicheres intraoperatives Auffinden eine hohe Bedeutung zu. Der folgende Artikel gibt eine Übersicht über die derzeit verfügbaren Markierungsmethoden wie auch neue Entwicklungen zu innovativen Markern, die nun prospektiv in einer Studie (MELODY-Studie) untersucht werden.

pdf Uterusruptur bei einer Drittpara mit fetaler Makrosomie an einem nicht voroperierten Uterus

Seite 434 – 436

Die Uterusruptur ist ein seltener Notfall in der Geburtsmedizin, der mit einer hohen fetalen und maternalen Mortalität einhergeht (1, 2). Nachfolgend wird ein Fall beschrieben, bei dem es an einem nicht voroperierten Uterus zu einer Ruptur kam.

pdf Die Fournier-Gangrän der Vulva als Sonderform der nekrotisierenden Fasziitis

Eine lebenswichtige Differenzialdiagnose bei Fieber unklarer Genese und Schmerzen im Genitalbereich
Seite 437 – 439

Die nekrotisierende Fasziitis ist eine seltene, meist polymikrobielle Weichteilinfektion mit destruktiver Ausbreitung entlang des subkutanen Fettgewebes und der Muskelfaszien. Als Eintrittspforte gelten chirurgische Wunden oder kleinste Hautläsionen (1, 2). Die hohe Mortalität dieser Erkrankung kann durch eine frühe radikale Therapie gesenkt werden (3). Eine seltene Sonderform ist die Fournier-Gangrän mit der Lokalisation im Genitalbereich.

Fortbildung + Kongress

pdf Serie: Sexualsprechstunde

Seite 441 – 443

Sie kennen das: In Ihrer gynäkologischen Sprechstunde sind Sie plötzlich mit einem Fall zur Sexualmedizin konfrontiert, bei dem Sie aktuell überfragt oder unsicher sind, wie Sie reagieren sollen. Fallbeispiele aus der Praxis können helfen, in einer ähnlichen Situation für die Patientin eine gute Lösung zu finden. Mit den in unserer Serie vorgestellten Fällen zeigen fachkundige KollegInnen und ExpertInnen Lösungswege auf, die eine angemessene Gesprächsführung ebenso wie eine optimale Therapieplanung ermöglichen.

pdf Einfluss des maternalen Alters auf Schwangerschaft und Geburt

Seite 444 – 447

Das zunehmend steigende maternale Alter wird als Risikofaktor für Komplikationen in Schwangerschaft und Geburt gewertet. Die im Folgenden vorgestellte retrospektive Studie untersuchte 575.039 Geburten im Zeitraum 2014–2020, wobei die Parameter Geburtsmodus, Geburtsgewicht, Schwangerschaftsdauer, Gestationsdiabetes, maternaler Body-Mass-Index, Prävalenz von intrauterinem, peri- und postpartalem Tod und Mehrlingsschwangerschaft  zur Untersuchung herangezogen wurden. Ab einem maternalen Alter von 35 Jahren konnte ein signifikant schlechteres Outcome für Mutter und Kind aufgezeigt werden.

pdf Fetale Uropathien: Sequenz der Nierenschädigung, Prädiktion einer eingeschränkten Nierenfunktion und Management

Seite 448 – 451

Die fetalen Uropathien sind eine der häufigsten pränatal diagnostizierten Fehlbildungen. Eine präzise pränatale Diagnostik ist elementar für die Beratung der werdenden Eltern und für die Einschätzung der Prognose, welche – abhängig von Ausprägung und Zeitpunkt der Diagnose – sehr unterschiedlich sein kann. Eingehende Kenntnisse, eine interdisziplinäre Beratung und Fähigkeiten über die verschiedenen Therapieoptionen sind eine Grundvoraussetzung, um eine maßgeschneiderte Entscheidung zu treffen. Die Komplexität dieser Erkrankung fordert ein eingespieltes Team aus Pränataldiagnostikern, Geburtshelfern, Kindernephrologen, Neonatologen, Kinderchirurgen, Genetikern und Traumatherapeuten. Dadurch kann das perinatale Outcome optimiert werden.

pdf Oberbauchbeschwerden zum Ende der Schwangerschaft – eine außergewöhnliche Ursache: der Mitteldarm-Volvulus

Seite 452

Eine 36-jährige Patientin, 3 Gravida 1 Para, in der Vorgeschichte ein Kaiserschnitt 2 Jahre zuvor, meldete sich in der 40. Schwangerschaftswoche (39+1 SSW) notfallmäßig mit seit drei Tagen zunehmenden Oberbauchbeschwerden und Übelkeit. Die Schwangerschaft verlief ohne Besonderheiten und dies war der erste Arztkontakt im Krankenhaus. Laborchemisch zeigte sich ein unauffälliges Labor mit normalen Leber-, Pankreas-, Blutbild- und Elektrolytwerten sowie normalem Harnstatus und Urinsediment. Es bestand ein leichter Aufstau der rechten Niere, der noch als physiologisch anzusehen war. Das Kind war eutroph mit unauffälligen fetomaternalen Dopplerindizes.

pdf Urologische Rarität – β-hCG als Tumormarker

Seite 453 – 455

Bei einem Anstieg des Hormons β-hCG denken die meisten an eine Schwangerschaft. Dass nicht immer eine Schwangerschaft die Ursache eines β-hCG-Anstiegs ist, sondern in seltenen Fällen auch an Tumore gedacht werden sollte, demonstriert der folgende Case Report. Die hier vorgestellte Patientin stellte sich initial aufgrund eines inadäquaten β-hCG-Anstiegs vor. Nach umfassender Diagnostik wurde schließlich keine Schwangerschaft, sondern ein Rezidiv eines gering differenzierten Urothelkarzinoms des Nierenbeckens mit intraabdominellen Lymphknotenmetastasen mit partiell trophoblastärer Differenzierung (β-hCG produzierend) diagnostiziert. Die Ursache des β-hCG-Anstiegs waren also die trophoblastären, β-hCG-produziernden Zellen. Dieser Fall zeigt, wie notwendig und wichtig die frühzeitige interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Verbesserung der Patientenversorgung und der Qualität der Behandlungsergebnisse ist.

pdf Serie: Hormonsprechstunde

Seite 456 – 458

Unsere Serie „Hormonsprechstunde“ beantwortet Fragen aus dem Bereich der Endokrinologie, die sich in der täglichen gynäkologischen Praxis stellen. Einerseits gibt es mehr und mehr valide Daten aus Studien, die uns eine Leitschnur in der Behandlung unserer Patientinnen geben. Andererseits wissen wir sehr wohl, dass ein individuelles Konzept notwendig ist, um gerade in schwierigen Fällen die für die Patientin optimale Entscheidung zu finden. Die Fälle kommen aus der Praxis und werden von ausgewählten Experten praxisnah mit konkreten Lösungsvorschlägen beantwortet. Die Antwort soll darüber hinaus helfen, in ähnlich gelagerten Fällen gute Lösungen zu finden.

Der BVF informiert

pdf Gegen den Strom: vom „Narren“ zum Nobelpreisträger

Seite 465 – 466

Seit den 1960er Jahren beschäftigte sich Prof. Dr. Harald zur Hausen (1936–2023) mit der Fragestellung, welche Rolle Viren bei der Entstehung von Krebs beim Menschen – insbesondere bei Frauen – spielen. Seine Forschungsarbeit gilt als Pionierleistung in der Tumorvirologie, sie ermöglichte neue Maßnahmen zur Prävention von HPV-bedingten Krebserkrankungen und führte im Jahr 2006 zur Einführung von HPV-Impfstoffen. Am 28. Mai 2023 ist der ehemalige Vorsitzende und wissenschaftliches Mitglied des Vorstandes vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg gestorben.

pdf Informationspaket zur präkonzeptionellen Folsäure- und Jodsupplementation – jetzt erhältlich

Seite 467

Bereits mit Schwangerschaftsbeginn ist der Bedarf an Folat und Jod erhöht. Um eine ausreichende Versorgung schon ab Kinderwunsch beziehungsweise vor und während der Schwangerschaft sicherzustellen, wird neben einer ausgewogenen Ernährung die frühzeitige Folsäure- und Jodsupplementation von Fachgesellschaften, Berufsverbänden und anderen Institutionen empfohlen.

pdf DOCtorial – klick auf klärung!

Seite 468

Wissen macht schlau, das ist bekannt. Dass Wissen auch selbstbewusst und gesund macht, ist sowohl Intention als auch Ergebnis der jahrelangen Aufklärungsarbeit der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e. V. – kurz ÄGGF. Mit ihrem Team aus über 100 Ärztinnen und Ärzten besucht die ÄGGF regelmäßig Schulen in ganz Deutschland, besonders in sozialen Brennpunkten. Im vertraulichen Gespräch ohne Lehrkraft und Eltern können die Kinder und Jugendlichen den ÄGGF-Ärzte/-innen ihre Fragen rund um die sexuelle und reproduktive Gesundheit stellen. Aber wie können sich Jugendliche informieren, die nicht von einer Ärztin oder einem Arzt im Klassenzimmer besucht wurden?

Die DGGG informiert

pdf AGG State of the Art in Berlin

Seite 469 – 471

Vom 11.-13.05.2023 fand in Berlin der vierte State of the Art Kongress der Arbeitsgemeinschaft für Geburtshilfe und Pränatalmedizin in der DGGG e. V. (AGG) statt. Nachdem der letzte Kongress pandemiebedingt als Online-Veranstaltung durchgeführt werden musste, war die Freude der Teilnehmenden über den direkten und persönlichen Austausch vor Ort deutlich zu spüren.

pdf AGE KOMPAKT 2023

Seite 472 – 473

Vom 21.–22. April 2023 fand in Berlin die erste Veranstaltung „AGE KOMPAKT“ der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Endoskopie e. V. (AGE) statt. Die Idee zu diesem neuen Format verdanken wir unserem vormaligen Präsidenten Bernd Holthaus: Im Jahr zwischen den AGE-Hauptkongressen sollte eine kleinere Veranstaltung ohne Parallelsitzungen eine Konzentration auf wenige Themen und mehr Raum für Diskussionen und kollegiale Gespräche ermöglichen. Daneben galt es, die Verschiebungen und den Ausfall von AGE-Veranstaltungen durch die SARS-CoV2-Pandemie zu überwinden.

pdf Nachruf auf Harald zur Hausen

Seite 474

Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. (DGGG) trauert um ihr korrespondierendes Mitglied Prof. Dr. Harald zur Hausen. Der namhafte Mediziner und Nobelpreisträger ist am 28. Mai 2023 im Alter von 87 Jahren verstorben.

pdf Nachruf auf Rüdiger Rauskolb

Seite 475

Prof. Dr. Rüdiger Rauskolb, ehemaliger Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft Leitender Ärztinnen und Ärzte in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe e. V. (BLFG), ist am 21. Mai 2023 im Alter von 84 Jahren verstorben. Als langjährige Wegbegleiter haben wir mit Betroffenheit davon erfahren.

pdf 20 Jahre Brustkrebszentren – Zertifizierung als Erfolgsmodell in der Onkologie

Seite 476

Seit 20 Jahren werden Brustkrebszentren von der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. (DKG) zertifiziert. Initiiert wurde die Zertifizierung der Brustkrebszentren gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Senologie e. V. (DGS). Mittlerweile wurde dieses Zertifizierungssystem auf fast alle Tumorarten ausgeweitet. In Studien wurde bereits belegt, dass das komplexe Qualitätssicherungssystem die bestmögliche Behandlung für KrebspatientInnen bietet. Auf dem Jubiläumssymposium in Berlin am 19. Juni 2023 kamen ExpertInnen, unter ihnen DGGG-Vizepräsident Prof. Dr. Anton J. Scharl und die DGS Vorsitzende Prof. Dr. Sara Brucker, zusammen, um das Erreichte zu würdigen und Visionen für die Zukunft zu formulieren.

pdf Das Austauschprogramm der Deutsch- Japanischen Gesellschaft – auch nach der Pandemie eine Erfolgsgeschichte

Seite 478 – 481

Es besteht eine besondere medizinische Verbundenheit zwischen Japan und Deutschland, die wir im Rahmen des Austauschprogramms kennenlernen durften.