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FRAUENARZT 06/23

Dokumente

Editorial

IUSPLUS

pdf Wurde bei der Früherkennungs untersuchung das Hymen beschädigt?

Seite 359

Eine am 13.8.1981 geborene Frau ungarischer Nationalität, die jedoch in Deutschland berufstätig ist, befand sich seit 2015 in Betreuung eines Gynäkologen. Zu Beginn der Behandlung war sie jungfräulich (intaktes Hymen). Ihr Gynäkologe führte bei ihr am 23.4.2019 erstmalig eine Früherkennungsuntersuchung mit Abstrichentnahme durch. Am 2.2.2021 führte er erneut eine Früherkennungsuntersuchung mit Abstrichentnahme durch. Am Tag nach der Untersuchung erschien sie erneut in der Praxis und berichtete dem Gynäkologen von Blutungen nach dem Toilettengang.

Diagnostik + Therapie

pdf Uterustransplantation – der aktuelle Stand

Seite 360 – 366

Das Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser-Syndrom (MRKHS) kann für betroffene Mädchen und Frauen durch erschwerten bis unmöglichen Geschlechtsverkehr und unerfüllten Kinderwunsch große seelische Belastungen und Ängste oder auch Zweifeln an der eigenen Weiblichkeit bedeuten. Über die Anlage einer Neovagina hinaus, die ihnen den Geschlechtsverkehr „wie bei jeder anderen Frau“ erlaubt, kann eine Uterustransplantation (UTx) einen Weg zur biologischen Mutterschaft und somit den Übergang „von der Frau zur Mutter“ ermöglichen. Die erste erfolgreiche UTx durch Lebendspende wurde 2012 in Schweden durchgeführt. In Deutschland folgte die erste UTx 2016 am Universitätsklinikum Tübingen. Hier ist das bislang einzige deutsche UTx-Zentrum etabliert. Seit 2016 unterzogen sich dort vier Frauen mit MRKHS einer UTx, wurden nach Invitro-Fertilisation und Embryotransfer schwanger und brachten je ein gesundes Kind zur Welt.

pdf Leitlinie „Schwangerschaftsabbruch im ersten Trimenon“

Hintergrund, Ziele, Inhalte der ersten deutschen Leitlinie zu diesem Thema
Seite 367 – 371

Methodenwahl und Durchführung eines Schwangerschaftsabbruchs waren bis zur Veröffentlichung der AWMF-S2k-Leitlinie zum „Schwangerschaftsabbruch im ersten Trimenon“ im Januar 2023 nicht in einer nationalen deutschen Leitlinie geregelt. International liegen evidenzbasierte Leitlinien für andere Gesundheitssysteme und andere gesetzliche Rahmenbedingungen vor. Für die Erstellung der Leitlinie wurde die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) mit der Entwicklung beauftragt. Die Leitlinien-Entstehung entsprang nicht einem dringenden Bedürfnis, besonderen Versorgungsproblemen oder einer Notwendigkeit, die von Seiten der Ärzteschaft respektive der durchführenden Ärztinnen und Ärzte, im Wesentlichen Gynäkologinnen und Gynäkologen, die seit mehr als 20 Jahren etwa 100.000 Schwangerschaftsabbrüche pro Jahr in Deutschland durchführen (operative Abruptio) oder begleiten (medikamentöser Abbruch), artikuliert wurde.

pdf Serie: Moderne Brustchirurgie in der Frauenheilkunde – Teil 11: Geschlechtsinkongruenz – Geschlechtsangleichende Brustchirurgie

Seite 372 – 376

Die Zahl der Menschen mit Geschlechtsinkongruenz (geschlechtliche Nichtübereinstimmung) wird in Deutschland auf 15.000 bis 25.000 geschätzt. Beim Prozess der Geschlechtsangleichung werden verschiedene Schritte unterschieden: die Namensänderung (soziale Transition), die Personenstandsänderung (rechtliche Transition) und die Hormontherapie sowie die geschlechtsangleichende Operation (medizinische Transition). Der gesamte Prozess wird durch die Gesetzgebung und die Bestimmungen der GKV geregelt. Weniger als die Hälfte der trans*Menschen unterzieht sich einer entsprechenden Operation. Trans*-Frauen (Mann-zu-Frau) wünschen häufig eine Brustaugmentation. Bei bereits durch die Hormonbehandlung bestehender „Gynäkomastie“ ist die einzeitige epipektorale Einlage von runden Prothesen zu favorisieren. Die Entfernung der Brustdrüse bei trans*Männern (Frau-zu-Mann) ist von der Brustgröße sowie den Hautverhältnissen abhängig und kann von einem periareolären Zugang über eine Reduktionsmastektomie mit gestielter Mamille bis hin zur Mastektomie mit freier Mamillentransplantation reichen. Durch eine Operation wird in den meisten Fällen eine Verbesserung der Lebensqualität im Sinne einer Akzeptanz des Körpers bzw. des Phänotyps erreicht.

pdf Fallbericht: Disseminierte Metastasierung eines niedrig malignen endometrialen Stromasarkoms 40 Jahre nach totaler Hysterektomie

Seite 378 – 379

Im Rahmen der Abklärung eines neu aufgetretenen Tastbefundes in der Axilla fanden sich Lymphknotenmetastasen eines niedrig malignen endometrialen Stromasarkoms (LGESS). Anamnestisch war bei der Patientin bereits vor 40 Jahren eine totale Hysterektomie durchgeführt worden. Im Verlauf wurden weitere Metastasen in Lunge, Leber und Herz diagnostiziert.

Fortbildung + Kongress

pdf Topische Anwendung von Cannabidiol und Estriol bei vulvovaginaler Atrophie

Eine Vergleichsbeobachtung
Seite 380 – 383

Etwa 50 % der postmenopausalen Frauen leiden unter Symptomen einer vulvovaginalen Atrophie wie Trockenheit, Juckreiz, Brennen, Dyspareunie und Reizblasensymptomatik. Durch die verminderte Produktion der weiblichen Hormone reagiert der Urogenitaltrakt progressiv mit typischen Veränderungen wie Ausdünnung des Vaginalepithels, verminderter Elastizität, Petechien und Rückbildung der Labia minora. Die vulvovaginale Atrophie wird meist mittels topischer Hormontherapie, Estriol oder Estradiol, behandelt. In der heutigen Zeit wünschen viele Frauen eine hormonfreie Therapie. Wir untersuchten, ob eine topisch angewandte Therapie mit Cannabidiol als Alternative empfohlen werden kann.

pdf Ist die vaginale CO2-Lasertherapie bei postmenopausaler vaginaler Atrophie eine evidenzbasierte Therapieoption?

Ergebnisse einer aktuellen selektiven Literaturrecherche
Seite 384 – 387

Eine vaginale Atrophie kann prinzipiell in jedem Alter vorkommen, die Prävalenz von vulvovaginalen Atrophien bei Frauen postmenopausal ist mit nahezu 5 % am höchsten. Es handelt sich hierbei um eine klinische Diagnose. Symptome sind u. a. vaginale Trockenheit, Lubrikationsstörungen mit konsekutiver Dyspareunie, was auch als urogenitales Menopausensyndrom (engl.: genitourinary syndrome of menopause = GSM) zusammengefasst wird. Ebenfalls in diesem Zusammenhang auftreten können Hautirritationen im Genitalbereich, Pruritis, Dysurie, Schmerzen am äußeren Genitalen und Veränderung des Fluors. Bei mittlerer bis schwerer Symptomausprägung ist der Einsatz von östrogenhaltigen Präparaten die erste Wahl: lokal als Creme, aber auch oral. Die hormonelle bzw. topische Therapie wirkt sich hauptsächlich auf die Oberfläche des Vaginalepithels aus. Eine mögliche (hormonfreie) Alternative stellt eine vaginale Laser- oder Radiofrequenztherapie dar.

pdf Serie: Hormonsprechstunde

Seite 388 – 390

Unsere Serie „Hormonsprechstunde“ beantwortet Fragen aus dem Bereich der Endokrinologie, die sich in der täglichen gynäkologischen Praxis stellen. Einerseits gibt es mehr und mehr valide Daten aus Studien, die uns eine Leitschnur in der Behandlung unserer Patientinnen geben. Andererseits wissen wir sehr wohl, dass ein individuelles Konzept notwendig ist, um gerade in schwierigen Fällen die für die Patientin optimale Entscheidung zu finden. Die Fälle kommen aus der Praxis und werden von ausgewählten Experten praxisnah mit konkreten Lösungsvorschlägen beantwortet. Die Antwort soll darüber hinaus helfen, in ähnlich gelagerten Fällen gute Lösungen zu finden.

pdf DMG-Newsletter: Kombinierte orale Kontrazeption in der Perimenopause

Seite 390

von Stockum S et al.: NOMAC-E2 compares to LNG combined oral contraceptives in women over forty: real-world PRO-E2 study. Gynecol Endocrinol. 2023 Jan 23:1–5. doi:10.1080/09513590.2023.2166032. PMID: 36690019. Epub ahead of print.

pdf Brustprobleme? – Meet the Expert

Seite 391 – 393

In mehr problem- als lösungsorientierten Zeiten wird schnell zur Bewältigung der Ruf nach Experten laut. Worin dann die Expertise besteht, bleibt nicht selten unklar. Da die bildgebende Mammadiagnostik seit jeher vom komplementären Einsatz von Mammografie, Brustultraschall und Mamma-MRT profitiert, wäre eine vergleichbar hohe Erfahrung mit diesen Untersuchungsmodalitäten für eine Problemlösung von Vorteil. Im klinischen Alltag werden Mammografie und Mamma-MRT eher der Radiologie und der Brustultraschall der Gynäkologie zugeordnet.

pdf Serie: Impfpraxis

Seite 394 – 395

In der Praxis des Impfarztes hat sich gezeigt, dass oft kleine Fragestellungen und Unsicherheiten im Umgang mit Impfungen zu unnötigen Verzögerungen im Praxisablauf führen. Häufig sind es Fragen, an die man vorher gar nicht gedacht hat, die einem unvorbereitet im vollen Praxisbetrieb begegnen, wo keine Möglichkeit zur schnellen Beantwortung besteht oder keine Zeit zum eigenen Quellenstudium verfügbar ist. In solchen Fällen ist Rat durch fachkundige Kollegen hilfreich. Die AG Impfen des BVF bietet Kollegen deshalb eine Beratung zu Impffragen über die E-Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! an. Fragen von allgemeinem Interesse werden in regelmäßiger Folge im FRAUENARZT authentisch und anonymisiert veröffentlicht. Die AG Impfen möchte so dazu beitragen, dass sich immer mehr gynäkologische Praxen zu Impfkompetenzzentren entwickeln.

pdf Wie gelingt motivierende Beratung zum Stillen?

Nachgefragt beim Netzwerk Gesund ins Leben
Seite 396 – 398

Viele Schwangere sind unsicher, ob sie ihr Kind nach der Geburt stillen wollen. Wissensvermittlung und Ratschläge allein helfen oft nicht weiter und können sogar Widerstand gegen das Stillen erzeugen, insbesondere bei Frauen in belasteten Lebenslagen. Zielführender ist eine ergebnisoffene Beratung, die Eigenmotivation hervorlockt und eine selbstbestimmte Entscheidung zur Säuglingsernährung ermöglicht.

Der BVF informiert

pdf 15 Jahre Happy Mom

Seite 401

Die Happy Mom® Tasche für Erstgebärende feiert ihr 15-jähriges Bestehen. Die kostenfreie Tasche wurde von der DIRECT-TO-PATIENT MEDIA GmbH und dem Berufsverband der Frauenärzte e. V. speziell für Erstgebärende in der frauenärztlichen Sprechstunde entwickelt.

pdf Wahlen, Workshop und was sonst noch wichtig war und ist

Bericht von der Frühjahrsvertreterversammlung des BVF
Seite 402 – 403

Zum gemeinsamen Austausch trafen sich die Landesvorsitzenden samt Stellvertreterinnen und Stellvertretern am 28. und 29. April 2023 in Kassel, Bad Wilhelmshöhe, zur Vertreterversammlung (VV).

pdf Dem Fachkräftemangel entgegenwirken

BVF-Serviceleistung in Kooperation mit „praktischArzt“ / „Medi-Karriere“
Seite 404 – 405

Der Ärztemangel ist inzwischen aus keiner gesundheitspolitischen Diskussion mehr wegzudenken und MFAs werden seit 2019 bei der Agentur für Arbeit als Engpassberuf geführt. Inzwischen gibt es viele  technische Lösungen, wie z. B. Online-Terminevergabetools − für die persönliche Ansprache der Patientinnen braucht es aber Menschen, wertvolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Zeit von Ärztinnen und Ärzten ist kostbar. Warum sollten man sich hier nicht kurze Wege ebnen? Um seine Mitglieder zu unterstützen, hat der BVF ein Stellenportal auf seiner Verbandshomepage www.bvf.de integriert, das ihnen die Personalgewinnung erleichtern soll und einige Vorteile bietet.

Die DGGG informiert

pdf „Gemeinsam nachgeDACHt“

Initiative der Jungen Foren Deutschlands, Österreichs und der Schweiz
Seite 406 – 407

Das zweite trinationale Treffen der Jungen Foren der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizer Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG, OEGGG und SGGG) fand im April 2023 in Wien unter dem Motto „Vernetzen – Voneinander lernen – Gemeinsam mehr erreichen“ statt.

pdf Bei steigender Nachfrage vom Aussterben bedroht?

Ein Hintergrundgespräch auf dem 13. Berliner Symposium für Kinder- u. Jugendgynäkologie (20.-22. April 2023)
Seite 408 – 410

Mädchen sind keine kleinen Frauen. Daher bedürfen weibliche Heranwachsende einer angepassten fachärztlichen Behandlung. Trotz steigender Nachfrage und vielen Paradigmenwechseln – z. B. in der Betreuung von Transidentität – hat das Fach der Kinder- und Jugendgynäkologie ein Problem: Es wird kaum noch ausgebildet. Ein Hintergrundgespräch mit Prof. Dr. Patricia G. Oppelt und Dr. Stephanie Lehmann-Kannt am Rande des 13. Symposiums für Kinder- und Jugendgynäkologie 2023 in Berlin.