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FRAUENARZT 05/23

Dokumente

Editorial

Diagnostik + Therapie

pdf Hormonelle Kontrazeptiva, Migräne und Schlaganfallrisiko in der Praxis

Aktuelle Empfehlungen zur Prophylaxe der menstruellen Migräne
Seite 290 – 296

Migräne ist ein Risikofaktor für Schlaganfall und andere vaskuläre Ereignisse. Es besteht umfangreiche Evidenz, dass sowohl mit der Migräne ohne Aura als auch mit der Migräne mit Aura ein erhöhtes Risiko für ischämische Schlaganfälle assoziiert ist. Da das Schlaganfallrisiko auch bei Einsatz von hormonellen Kontrazeptiva erhöht sein kann, ist die Frage bedeutsam, welche Handlungsmöglichkeiten in der Praxis bestehen.

pdf Anatomische Vulvarekonstruktion nach operativer Therapie von Vulvakarzinomen

Seite 298 – 301

Das Vulvakarzinom zeigt bei jüngeren Frauen eine steigende Inzidenz. Die wichtigste Therapiesäule ist die Resektion. Einschränkungen der anatomischen Funktionalität wie auch der Ästhetik sind häufige Folgen. Um diese zu reduzieren oder zu vermeiden, stehen einfache und sichere Lappenplastiken zur Verfügung. In diesem Artikel stellen wir die aus unserer Perspektive geeignetsten Techniken für die anatomische Vulvarekonstruktion vor.

pdf Fallbericht: Blutung aus einer Insertio velamentosa in der 33+3 SSW

Seite 302 – 303

Eine 34-jährige II Gravida/I Para stellte sich in der 33+3 SSW im Zustand nach Sectio notfallmäßig aufgrund einer überperiodenstarken Blutung vor.

Fortbildung + Kongress

pdf Grundlagen der Kolposkopie und der positiven Essigprobe einfach erklärt

Seite 304 – 308

In Dysplasiesprechstunden und Dysplasieeinheiten werden von Frauenärztinnen und Frauenärzten überdurchschnittlich gute Kenntnisse in den Grundlagen und der Anwendung der Kolposkopie gefordert. Sie dient der histologischen Sicherung squamöser und glandulärer Präkanzerosen und wird in nationalen und internationalen Leitlinien als Goldstandard der Diagnostik bezeichnet (1–4). In der Richtlinie des Gemeinsamen Bundesschuss (G-BA) wird sie Abklärungskolposkopie genannt und bei positiven Screening-Befunden mit einem Risiko für eine CIN 3+ ≥ 10 % durchgeführt.

pdf Serie: Hormonsprechstunde

Post-Pill-Amenorrhoe
Seite 309 – 311

Unsere Serie „Hormonsprechstunde“ beantwortet Fragen aus dem Bereich der Endokrinologie, die sich in der täglichen gynäkologischen Praxis stellen. Einerseits gibt es mehr und mehr valide Daten aus Studien, die uns eine Leitschnur in der Behandlung unserer Patientinnen geben. Andererseits wissen wir sehr wohl, dass ein individuelles Konzept notwendig ist, um gerade in schwierigen Fällen die für die Patientin optimale Entscheidung zu finden. Die Fälle kommen aus der Praxis und werden von ausgewählten Experten praxisnah mit konkreten Lösungsvorschlägen beantwortet. Die Antwort soll darüber hinaus helfen, in ähnlich gelagerten Fällen gute Lösungen zu finden.

pdf Serie: Sexualsprechstunde

Seite 312

Sie kennen das: In Ihrer gynäkologischen Sprechstunde sind Sie plötzlich mit einem Fall zur Sexualmedizin konfrontiert, bei dem Sie aktuell überfragt oder unsicher sind, wie Sie reagieren sollen. Fallbeispiele aus der Praxis können helfen, in einer ähnlichen Situation für die Patientin eine gute Lösung zu finden. Mit den in unserer Serie vorgestellten Fällen zeigen fachkundige KollegInnen und ExpertInnen Lösungswege auf, die eine angemessene Gesprächsführung ebenso wie eine optimale Therapieplanung ermöglichen.

pdf Das Stiefkind der Mutterschaftsvorsorge: Der Beckenboden nach Geburt und Schwangerschaft

Eine zeitgemäße Diagnostik und Therapie im Puerperium ist überfällig
Seite 313 – 317

Dank der intensiven Mutterschaftsvorsorge durch die niedergelassenen Frauenärzte hat die Perinatalmedizin in den letzten 50 Jahren fantastische Erfolge vorzuweisen. Die Untersuchung des Beckenbodens ist allerdings noch lange nicht im 21. Jahrhundert angekommen. Hier besteht großer Nachholbedarf. Ursache ist die mangelnde Facharztweiterbildung bedingt durch die unsägliche Trennung zwischen Klinik und Praxis. Die Lösung ist die Einbindung und Ausbildung der jungen KollegInnen in Beckenbodensprechstunden.

pdf Wochenbett-Krisenhilfe – eine wirksame Maßnahme bei peripartaler Depression

Seite 318 – 321

Die Peripartale Depression (PPD) belastet viele Frauen und ihre Familien vor und oft bis lange nach der Geburt und kann bis zwei Jahre post partum eintreten. Aktuell sind diese Frauen unterversorgt, da Diagnose und Behandlung nicht adäquat etabliert sind und die Übergänge zwischen einem noch physiologischen Baby Blues und einer manifesten PPD fließend sein können. Um die betroffenen Frauen zu stützen, wurde die Wochenbett-Krisenhilfe (WKH) etabliert, eine aufsuchende Begleitung, bei dem eine speziell ausgebildete Krankenschwester direkt von den Betroffenen per Mobiltelefon um Unterstützung gebeten werden kann. Die Wochenbett-Krisenhelferin besucht die Betroffene nach Bedarf zu Hause und hilft bei der Bewältigung ihrer Situation, Aufklärung und Begleitung der Familie. Im Rahmen einer Pilotstudie wurden 125 betroffene Frauen im Durchschnitt 5-mal (min 1, max 15) besucht. Der Mittelwert der Edinburgh Postnatal Depression Scale (EPDS) verbesserte sich hochsignifikant und mit großer Effektstärke von 17,8 vor auf 8,4 nach den Interventionen und damit unter den Schwellenwert von 9 für klinische Auffälligkeit. Nach EPDS zeigten 63 % der Frauen eine klinische Response. Im Durchschnitt mussten 283 Euro pro Betroffene aufgewendet werden. Die erhebliche Verbesserung der Lebenssituation der betroffenen Mütter im Verhältnis zu den geringen Kosten sollten dazu führen, die Wochenbett-Krisenhilfe allen Frauen mit

pdf Naturheilkundliche Therapie des Lichen sclerosus

Seite 322 – 325

Kortison spielt in der Behandlung des Lichen sclerosus meist eine zentrale Rolle. Dass auch mit naturheilkundlichen Mitteln Erfolge erzielt werden können, habe ich an Fallbeispielen aus meiner Praxis in FRAUENARZT 1/2016 dargelegt. Sieben Jahre später möchte ich über den aktuellen Stand bei den damals vorgestellten Patientenfällen berichten. Zudem werde ich ausführlicher als im letzten Artikel die Begleittherapie des Lichen sclerosus erläutern.

pdf Langfristige Gesundheit von Müttern und Nachkommen bei Mehrlingsgravidität

Seite 326 – 330

Wie bereits im ersten Teil dieses Beitrags dargestellt, behandeln aktuelle Publikationen und Vorträge zu Mehrlingsschwangerschaften unter dem Einfluss einer defensiven kommerziellen Medizin zu selten Aspekte, die die nachhaltige Gesundheit von werdenden Müttern und deren Nachkommenschaft betreffen. Dies betrifft auch die Nachsorge.

pdf Fallbericht: Akute Schwangerschaftsfettleber als seltene schwangerschaftsassoziierte Lebererkrankung

Seite 331 – 332

Fallbericht über eine Patientin, die im Rahmen ihrer sechsten Schwangerschaft eine akute Schwangerschaftsfettleber (acute fatty liver of pregnancy, AFLP) mit beginnendem Leberversagen entwickelte. Dieser Artikel soll einen Überblick über die Leitsymptome dieser seltenen Erkrankung sowie wichtige Unterscheidungskriterien zum wesentlich häufiger auftretenden HELLP-Syndrom hervorheben.

Der BVF informiert

pdf Nachruf auf Klaus Bühler

Seite 334

Die Vorstände des Deutschen IVF-Registers und des Dachverbands Reproduktionsbiologie und -medizin trauern um ihren ehemaligen Vorstandsvorsitzenden, langjährigen Wegbegleiter und Freund Dr. med. Klaus Bühler. Er verstarb am 4. April 2023 im Alter von 72 Jahren.

pdf Nachruf auf Viola Frick-Bruder

Seite 335

Zu unserer Betroffenheit mussten wir niedergelassenen Gynäkologen den Tod der gynäkologisch landesweit bekannten Psychoanalytikerin Dr. Viola Frick-Bruder im März 2023 durch eine Annonce in der Tagespresse zur Kenntnis nehmen. Sie starb am 22.2.2023 in Hamburg.

Die DGGG informiert

pdf Modelle zu Versorgungsstrukturen in der klinischen Geburtshilfe in Deutschland

Seite 336 – 340

Ökonomische Realität und Verfügbarkeit von Fachpersonal haben in den vergangenen Jahren zum Abbau von geburtshilflichen Kliniken geführt. Aber auch in den bestehenden geburtshilflichen Einrichtungen wird die Versorgung der schwangeren Frauen und ihrer Kinder zunehmend durch den Personalmangel in allen Bereichen eingeschränkt. Wenngleich die Qualität der geburtshilflichen klinischen Versorgung in der Bundesrepublik auf einem hohen Niveau ist, zeigt der internationale Vergleich der Ergebnisqualität der kindlichen Versorgung noch Spielraum für Verbesserung. So stellt insbesondere die Versorgung von Frühgeborenen, aber auch jene von Kindern mit unerwartet schlechtem Outcome nach der Geburt eine Herausforderung dar. Zudem gibt es hierzulande im Vergleich zu anderen europäischen Staaten immer noch relativ viele Geburtskliniken mit niedrigen Geburtenzahlen. Gegenwärtig werden Vorschläge zur Neustrukturierung der medizinischen Versorgung und insbesondere der Krankenhauslandschaft erarbeitet und diskutiert. Es ist wichtig, dass hier ein besonderes Augenmerk auf die Versorgung von Schwangeren, Gebärenden und Neugeborenen gerichtet wird. Die Herausgeber dieser Fachempfehlungen haben daher zwei Vorschläge erarbeitet, die den verschiedenen Aspekten der Versorgungs- und Ergebnisqualität in der Geburtshilfe gerecht werden sollen und je nach regionaler Situation angewendet werden können.

pdf Nachruf auf Hans Alois Hirsch

Seite 340

Am 2.3.2023 ist Prof. Hans A. Hirsch verstorben, der von 1975 bis 1998 Direktor der Universitätsfrauenklinik in Tübingen war und zusammen mit seinen Lehrern Otto Käser und Franz Anton Iklé als Herausgeber des Klassikers „Atlas der gynäkologischen Operationen“ zumindest jeden älteren Gynäkologen in der Weiterbildung zum Facharzt begleitet hat.

pdf Gesetzentwurf zur Vermeidung von Arzneimittelengpässen ohne Schutz von Krebsmedikamenten – Betroffene enttäuscht

Seite 341

Die steigende Zahl von Arzneimittelengpässen hatte in den letzten Jahren besonders Krebspatientinnen und -patienten betroffen. Unverzichtbare Arzneimittel aus dem Bereich der Generika fehlten, u. a. für Brust-, Darm-, Lungen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs, aber auch für die Leukämietherapie und die Stammzelltransplantation. Konkrete Abhilfe wurde mit dem Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) versprochen. In dem am 5. April 2023 von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach vorgestellten Kabinettsentwurf fehlen diese Maßnahmen. Die Betroffenen und die Verordner sind enttäuscht. Erfolgreiche Krebstherapie erfordert Vertrauen, nicht nur in die behandelnden Ärztinnen und Ärzte, sondern auch in die politisch Verantwortlichen.

pdf Gesetzentwurf zur Vermeidung von Arzneimittelengpässen ohne Schutz von Krebsmedikamenten – Betroffene enttäuscht

Seite 341

Die steigende Zahl von Arzneimittelengpässen hatte in den letzten Jahren besonders Krebspatientinnen und -patienten betroffen. Unverzichtbare Arzneimittel aus dem Bereich der Generika fehlten, u. a. für Brust-, Darm-, Lungen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs, aber auch für die Leukämietherapie und die Stammzelltransplantation. Konkrete Abhilfe wurde mit dem Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) versprochen. In dem am 5. April 2023 von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach vorgestellten Kabinettsentwurf fehlen diese Maßnahmen. Die Betroffenen und die Verordner sind enttäuscht. Erfolgreiche Krebstherapie erfordert Vertrauen, nicht nur in die behandelnden Ärztinnen und Ärzte, sondern auch in die politisch Verantwortlichen.

Varia

pdf „… muß der Kutscher die Narkose machen“

Geburtshilfe durch praktische Ärzte im 19. und 20. Jahrhundert – ein wenig beachteter Aspekt der Professionalisierung
Seite 342 – 346

Praktische Ärzte haben zusammen mit Hebammen bis weit in das 20. Jahrhundert hinein einen wesentlichen Beitrag zur geburtshilflichen Versorgung der Bevölkerung in Deutschland geleistet. Mehr oder weniger gut ausgebildet bemühten sie sich unter teils schwierigsten Bedingungen in der Hausgeburtshilfe vor allem um die Behandlung der Komplikationen, die von Hebammen nicht zu bewältigen waren. Erst in den 1960erund 1970er-Jahren ließen der immer stärkere Trend zur Klinikentbindung und deren obligatorische Finanzierung durch die gesetzlichen Krankenkassen den „praktischen Arzt und Geburtshelfer“ von den Praxisschildern in der Bundesrepublik verschwinden. Der vorliegende Beitrag wirft einen Blick auf diesen Aspekt in der Geschichte der Geburtshilfe des 19. und 20. Jahrhunderts, der im Zusammenhang mit der Professionalisierung bisher nur wenig Beachtung gefunden hat.