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FRAUENARZT 04/23

Dokumente

Editorial

IUSPLUS

pdf Tod eines Neugeborenen

Seite 207 – 209

Ausgangspunkt der im Folgenden geschilderten gerichtlichen Auseinandersetzung ist das Versterben eines Neugeborenen zwei Tage nach seiner Geburt im Jahr 2017. Die 1973 geborene Kindsmutter wurde nach acht vergeblichen IVF-Versuchen durch die künstliche Befruchtung einer gespendeten Eizelle schwanger. Die Schwangerschaft verlief unauffällig. Am 10.10.2017 stellte sich die Frau zur Anmeldung in der Universitäts-Frauenklinik vor. Auch hier war die Eingangsuntersuchung unauffällig. Die Behandlungsunterlagen dokumentieren eine ausführliche Besprechung des Geburtsmodus und das erhöhte Risiko für Präeklampsie/Plazentainsuffizienz bei einem Z. n. Eizellspende. Dazu ist festgehalten, dass die Frau eine Spontangeburt wünsche. Am 17.11.2017 kam es in der 39+2 SSW zu einem vorzeitigen Blasensprung. Deshalb erfolgte am 18.11.2017 um 1.56 Uhr die stationäre Aufnahme in der Universitäts-Frauenklinik.

Beruf + Politik

pdf Bundesfamilienministerin Paus fordert die Abschaffung des §218 StGB – Ärztliche Fragen hierzu an Politik und Gesellschaft

Seite 210 – 214

Die gesellschaftspolitische Bewegung zur Reform des Abtreibungsrechts in Deutschland nimmt Fahrt auf: In einem Interview gegenüber der Funke-Mediengruppe forderte in der ersten Januarwoche 2023 Bundesfamilienministerin Lisa Paus, § 218 ff. aus dem Strafgesetzbuch zu streichen. Diese Vorgehensweise hat in mehrfacher Hinsicht eine neue Qualität:

Diagnostik + Therapie

pdf Fallbericht: Congenital High Airway Obstruction Syndrome (CHAOS)

Ein spannender Fall aus der Pränatalmedizin
Seite 218 – 219

Eine 49-jährige 2. Gravida/1. Para stellte sich nach extern auffälligem Ersttrimesterscreening zur Feindiagnostik in der Pränatalsprechstunde des Klinikums Stuttgart vor. Eine invasive Abklärung war bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht erfolgt.

pdf Immunonkologische Entwicklungen beim Mammakarzinom

Seite 220 – 223

Tumorinfiltrierende Lymphozyten haben günstige Effekte insbesondere bei dreifach-negativem Brustkrebs (TNBC). TNBC ist durch das Fehlen von Hormonrezeptoren (HR) und des humanen epidemalen Wachstumsfaktor-Rezeptors 2 (HER2) gekennzeichnet und hat zahlreiche Mutationen und Neoantigene, was ihn immunogener macht. Das „Lösen der Bremsen“ des Immunsystems mithilfe von Immuncheckpoint-Inhibitoren führt zur Zerstörung von Tumorzellen. Eine vielversprechende Strategie ist die Verstärkung der Immunantwort durch individualisierte mRNA-Impfstoffe.

pdf Menstruelle Migräne, Östrogen und Nervensystem

Seite 224 – 228

Die „rein menstruelle Migräne“ bezeichnet Migräneattacken, die ausschließlich im Zusammenhang mit der Menstruation auftreten. Im Gegensatz dazu treten bei der sogenannten „menstruationsassoziierten Migräne“ zusätzlich Attacken auch zu anderen Zeiten des Zyklus auf. Zahlreiche für die Pathophysiologie der Migräne relevante Gehirnareale, das kraniale Gefäßsystem, die Dura mater sowie das Hinterhorn des Rückenmarks exprimieren Östrogenrezeptoren. Sind Östrogenkonzentrationen reduziert, kann die Schwelle für Migräneattacken gesenkt werden. Im Folgenden wird zunächst die Klassifikation der Migräne in Relation zur Menstruation dargestellt und anschließend auf die Effekte von Hormonen, insbesondere Östrogen, auf Kopfschmerzen eingegangen.

Fortbildung + Kongress

pdf Genetische Diagnostik in der Gynäkologie – Anwendung und Relevanz im klinischen Alltag

Seite 229 – 233

Die Humangenetik hat sich mittlerweile zu einem zentralen klinischen Querschnittsfach gemausert. Das Verständnis genetischer Grundlagen und deren Bedeutung für Prognose und Therapieansprechen von Erkrankungen nimmt stetig zu und die technischen Möglichkeiten sind in den letzten Jahren stark vorangeschritten.

pdf Sonografische Diagnostik bei Mehrlingen – Stolpersteine und Fallstricke

Teil 2: Fetofetales Transfusionssyndrom, TRAP-Sequenz, Monochoriale Gemini mit Entwicklung einer einseitigen, selektiven Wachstumsrestriktion (sIUGR), TAPS, das einseitig kranke Kind, Pagusbildung und seltene Konstellationen
Seite 234 – 239

Die jährliche Frequenz an Mehrlingsgeburten hat sich seit 1980 mehr als verdoppelt. Ihre Diagnose und medizinische Überwachung sind anspruchsvoll. Die speziell zu beachtenden Aspekte mit besonderer Berücksichtigung der Fallstricke werden übersichtsartig in zwei Teilen in kurzen Handlungsempfehlungen zusammengefasst.

pdf Langfristige Gesundheit von Müttern und Nachkommen bei Mehrlingsgravidität

Teil 1: Vorwiegend pränatal erkennbare Risiken und Interventionsmöglichkeiten
Seite 240 – 246

Aktuelle Publikationen und Vorträge zu Mehrlingsschwangerschaften behandeln schwerpunktmäßig die Diagnostik und Therapie akuter pränataler und perinataler Probleme. Unter dem Einfluss einer defensiven kommerziellen Medizin werden Aspekte, die die nachhaltige Gesundheit werdender Mütter und der Nachkommenschaft betreffen, vernachlässigt. Hypertensive Erkrankungen in der Schwangerschaft (HDP), Gestationsdiabetes (GDM), drohende Frühgeburt und Gewichtszunahme jenseits von Normalwerten wurden bei Einlingsgravidität als Fenster für die Zukunft benannt, da sie auf Gesundheitsrisiken hinweisen. Leider fehlen Studien, wie Schwangerschaftserkrankungen die langfristige Gesundheit von Müttern und ihren Mehrlingen prägen. Analog werden postnatale Risiken von Müttern mit Mehrlingen im Vergleich zu Müttern von Einlingen vernachlässigt.

pdf Fallbericht: Multiple Myome und Kinderwunsch – der Kartoffelsackuterus

Seite 247 – 250

Selten erleben wir in der täglichen Routine Patientinnen, die sich mit einer Kombination der beiden Entitäten unerfüllter Kinderwunsch und monströser, bis über den Nabel reichender Uterus myomatosus vorstellen. Das klinische Bild des Uterus myomatosus kann in solchen Fällen von einer diffusen myometranen Hypertrophie bis zu einem durch multiple diffuse Myome geprägten Uterus reichen. Für Letzteres hat sich die Bezeichnung Kartoffelsackuterus etabliert (1, 2: Fall 10, 11, 12). Im Folgenden wird der Fall einer Patientin mit multilokulärem Uterus myomatosus und Kinderwunsch vorgestellt, bei der uteruserhaltend operiert werden konnte.

pdf Serie: Hormonsprechstunde

Seite 251 – 253

Unsere Serie „Hormonsprechstunde“ beantwortet Fragen aus dem Bereich der Endokrinologie, die sich in der täglichen gynäkologischen Praxis stellen. Einerseits gibt es mehr und mehr valide Daten aus Studien, die uns eine Leitschnur in der Behandlung unserer Patientinnen geben. Andererseits wissen wir sehr wohl, dass ein individuelles Konzept notwendig ist, um gerade in schwierigen Fällen die für die Patientin optimale Entscheidung zu finden. Die Fälle kommen aus der Praxis und werden von ausgewählten Experten praxisnah mit konkreten Lösungsvorschlägen beantwortet. Die Antwort soll darüber hinaus helfen, in ähnlich gelagerten Fällen gute Lösungen zu finden.

pdf DMG-Newsletter: Einfluss der lebenslangen kumulativen Östrogenexposition auf das Apoplex-Risiko

Seite 254 – 255

Hou L et al., Lifetime cumulative effect of reproductive factors on stroke and its subtypes in postmenopausal Chinese: a prospective cohort study. Neurology. 2023 Feb 1: 10.1212/WNL.0000000000206863. Epub ahead of print. doi: 10.1212/WNL.0000000000206863. PMID: 36725338.

pdf Serie: Impfpraxis

Seite 256 – 257

In der Praxis des Impfarztes hat sich gezeigt, dass oft kleine Fragestellungen und Unsicherheiten im Umgang mit Impfungen zu unnötigen Verzögerungen im Praxisablauf führen. Häufig sind es Fragen, an die man vorher gar nicht gedacht hat, die einem unvorbereitet im vollen Praxisbetrieb begegnen, wo keine Möglichkeit zur schnellen Beantwortung besteht oder keine Zeit zum eigenen Quellenstudium verfügbar ist. In solchen Fällen ist Rat durch fachkundige Kollegen hilfreich. Die AG Impfen des BVF bietet Kollegen deshalb eine Beratung zu Impffragen über die E-Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! an. Fragen von allgemeinem Interesse werden in regelmäßiger Folge im FRAUENARZT authentisch und anonymisiert veröffentlicht. Die AG Impfen möchte so dazu beitragen, dass sich immer mehr gynäkologische Praxen zu Impfkompetenzzentren entwickeln.

pdf FOKO 2023: „FOKOssieren“ auf das Wichtige und Richtige

Seite 258 – 261

Zahlreiche spannende und aktuelle Themen bot der FOKO 2023, der jährliche große Fortbildungskongress des BVF in Düsseldorf. Rund 1.700 Personen nahmen in diesem Jahr teil – 1.208 in Präsenz, 476 online und 265 kombinierten das Angebot. Damit zeigte sich gegenüber dem Vorjahr, welches noch unter dem Eindruck der Corona-Pandemie stand, wieder ein deutlicher Zuwachs an Präsenzteilnehmenden – vor allem bei den Tagestickets. Mit über 2.000 Kursbuchungen, gut besuchten Symposien und Meet the Experts machte der Kongress seinen großen Stellenwert wieder deutlich.

Der BVF informiert

pdf G-BA fokussiert Mutterschaftsrichtlinien auf ärztliche Schwangerenvorsorge

Seite 268

Der BVF begrüßt die Streichung durch den G-BA und weist gleichzeitig darauf hin, dass diese nicht das vermeintliche Wahlrecht der Schwangeren sowie Fragen der Kooperation in der Schwangerenvorsorge tangiert.

pdf QEP 2022: Unterstützung beim Qualitätsmanagement für Praxen

Seite 269

Das spezifisch auf die ambulante Versorgung zugeschnittene, modular aufgebaute Qualitätsmanagement-Verfahren QEP — Qualität und Entwicklung in Praxen» wurde von den Kassenärztlichen Vereinigungen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und Psychotherapeuten sowie weiteren entwickelt — aus der Praxis für die Praxis. 

pdf Projekt „Save Mothers“ nimmt Unterstützung in Afar-Region wieder auf

Seite 270

Hoffnung für eine schwer gezeichnete Region in Äthiopien. Nach monatelangen Kämpfen sind erste Transporte von medizinischem Hilfsmaterial über die Stiftung „Save Mothers“ in die äthiopische Danakilwüste wieder angelaufen.

Die DGGG informiert

pdf Stephanie Wallwiener und Katharina Hancke in Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin berufen

Seite 271

Berlin, im März 2023 – Die Heidelberger Geburtshelferin Prof. Stephanie Wallwiener und Prof. Katharina Hancke, stellvertretende Klinikdirektorin in Ulm, wurden als zwei von 18 Mitgliedern in die Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin berufen.

Leserbriefe

pdf Leserbrief zum Positionspapier zur Ambulantisierung der operativen Medizin

Seite 272 – 273

Leserbrief zum Positionspapier zur Ambulantisierung der operativen Medizin von DGGG e. V. und DGS e. V., veröffentlicht in FRAUENARZT 1/2023, S.52-53