Obwohl die intrauterine Insemination (IUI) die einfachste, kostengünstigste und am meisten angewandte Methode einer Kinderwunschbehandlung darstellt, liegen die Schwangerschaftsraten laut Literatur bei nur 6,5 % pro Zyklus. Unzählige Studien haben sich damit beschäftigt, die Erfolgsraten der IUI zu verbessern, wobei nur wenige Studien bisher die Technik der IUI als solche in Frage gestellt haben. Eine modifizierte Technik der Insemination stellt die Slow-Release Insemination (SRI) dar. Hierbei wird der aufbereitete Samen durch eine spezielle Pumpe langsam über vier Stunden in das Cavum uteri eingebracht, was unter anderem die Kontaktzeit zwischen Eizelle und Spermien verlängern und damit die Befruchtungswahrscheinlichkeit erhöhen soll. Zwischendaten einer 2012 begonnenen randomisierten Multicenterstudie im Crossover- Design zeigen nach 94 durchgeführten Zyklen bei Frauen unter 35 Jahren eine Erhöhung der Schwangerschaftsrate um den Faktor 2,2, jedoch ist dieser Anstieg aufgrund der Fallzahl nicht signifikant. Im besten Zentrum der Studie entspricht dies einem Anstieg von 13 % (IUI) auf 26,3 % (SRI, n. s.) über alle Altersgruppen. Natürlich sind diese bis dato unpublizierten Zwischenergebnisse aufgrund der Fallzahl vorsichtig zu interpretieren: Es gilt die Endergebnisse der Studie abzuwarten. Dennoch könnte die SRI ein neuer, vielversprechender Ansatz in der Kinderwunschbehandlung sein.