Neue Ansätze zur Diagnostik: pro HPV / Traditionelle Ansätze zur Diagnostik: pro Zytologie
Das Zervixkarzinom und seine Vorstufen unterscheiden sich durch ihre Epidemiologie von anderen malignen Erkrankungen. Dabei ist die zentrale Rolle humaner Papillomaviren (HPV) gesichert. Das Zervixkarzinom ist der erste solide Tumor, bei dem ein einzelner ätiologischer Faktor von derart entscheidender Bedeutung nachgewiesen ist. Bestimmte HPV-Genprodukte stellen de facto tumorspezifische Antigene dar, sodass sich ganz neue Präventions- und Therapie-Möglichkeiten ergeben. Trotz unstrittiger Erfolge – bei der Früherkennung des Zervixkarzinoms bleibt noch einiges zu verbessern. Neben der Frage, wie Frauen zur Teilnahme an der Vorsorgeuntersuchung motiviert werden können, wird vor allem die Leistungsfähigkeit (und die Finanzierbarkeit) der heute zur Verfügung stehenden bzw. in der Entwicklung befindlichen Verfahren diskutiert. Auf den folgenden Seiten stellen zwei Frauenärzte mit großer Erfahrung auf diesem Gebiet die beiden relevanten Methoden mit ihren Möglichkeiten, Grenzen und Zukunftsperspektiven dar: PD Dr. Hans Ikenberg die HPV-Diagnostik, Prof. Dr. Martin Link die Zervixzytologie. Die Zervixzytologie ist eine Screeningmethode. Sie ist im ursprünglichen Sinn keine Diagnostikmethode. Es ging und geht darum, krebsverdächtige Veränderungen zu erfassen, die korrekte Diagnose bleibt weiterführenden Methoden vorbehalten. Entsprechend sorgfältig angewendet, hat die Zytologie ihren Stellenwert als Basismethode zu Recht und dürfte ihn vorerst auch behalten.