Vorkommen, Wirkungsweise und potenzieller gesundheitlicher Nutzen Die Inzidenz bestimmter Erkrankungen unterliegt weltweit großen Schwankungen. So findet sich etwa im asiatischen Raum eine deutlich geringere kardiovaskuläre Morbidität als in den westlichen Industrienationen, außerdem eine wesentlich niedrigere Rate vor allem der hormonabhängigen Malignome. Dass es sich hierbei keineswegs um genetisch bedingte Effekte handelt, zeigen Migrationsstudien, die einen raschen und deutlichen Anstieg der genannten Erkrankungen bei Asiaten nachweisen, die aus ihren Heimatländern in westliche Staaten emigrieren. Der Fokus des Interesses richtet sich daher zunehmend auf Lebensstil und Ernährungsfaktoren, die eventuelle präventive Effekte für die genannten Erkrankungen besitzen. Eine Schlüsselrolle spielen dabei die so genannten Phytoöstrogene – hormonähnliche Pflanzenstoffe, die sowohl östrogene als auch antiöstrogene Wirkungen aufweisen und daher zutreffender als Phyto-SERMs bezeichnet werden sollten.
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