Sport kann die Lebensqualität von Brustkrebspatientinnen auch im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung verbessern. Dies zeigen die Ergebnisse der EFFECT-Studie, die auf dem San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) vorgestellt wurden.
An der Studie nahmen 357 Patientinnen teil. Sie wurden zu gleichen Teilen auf ein Sportprogramm oder eine Kontrollgruppe randomisiert. Die Teilnehmerinnen der Sportgruppe trafen sich in den ersten 6 Monaten 2 Mal pro Woche zu einem multimodalen Trainingsprogramm, das Aerobic-, Widerstandsund Gleichgewichtskomponenten umfasste. Sie wurden außerdem zu häuslichen Sportübungen motiviert.
Der primäre Endpunkt der Studie warendie Auswirkungen auf die krankheitsspezifische Lebensqualität. Sie wurde mit dem Fragebogen EORTCQLQ-30 („European Organization for Research and Treatment of Cancer Quality of Life Questionnaire“) nach 3, 6 und 9 Monaten ermittelt. Zusätzlich füllten die Teilnehmerinnen den EORTC-FA12-Fragebogen aus, in dem sie ihre „Fatigue“ bewerteten, die eine häufige Folge der Chemotherapie (aber auch der Krebserkrankung selber) ist und unter der viele Patientinnen am meisten leiden.
Wie Anne May vom Universitätsklinikum Utrecht berichtet, wiesen die Patientinnen der Sportgruppe an allen 3 Terminen eine leicht verbesserte Lebensqualität auf.
Zu den Einschränkungen gehört die fehlende Verblindung der Studie. Dies könnte Patientinnen im Kontrollarm möglicherweise dazu motiviert haben, freiwillig ihre körperliche Aktivität zu steigern. Die Wirkung der Intervention sei dadurch möglicherweise unterschätzt worden.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt