Prognostische und prädiktive Faktoren als Instrumente zur Entscheidungsfindung. Teil 1
Im klinischen Alltag stellt sich immer wieder die Frage, ob der Einsatz einer (neo-)adjuvanten Chemotherapie bei einem HR-positiven, HER2-negativen frühen Mammakarzinom einen prognostischen Vorteil für die Patientin bringt. Unklar ist die Entscheidung vor allem bei mittlerem Rezidivrisiko. Gerade hier geht es neben einer weiteren Diskriminierung der Prognose um die Frage nach der Prädiktion, also dem wahrscheinlichen Ansprechen auf eine Chemotherapie, um eine Unter- oder Übertherapie zu vermeiden. Dieser Beitrag zeigt die Entwicklung von klassischen prognostischen und/oder prädiktiven Faktoren wie Tumorgröße, Nodalstatus, Lymphgefäßinvasion und Grading über Faktoren wie Ki67 und uPA/PAI-1 (Teil 1) hin zu den modernen Multigen-Tests. Neben einer Darstellung der vorliegenden Evidenz wird die Integration der einzelnen Parameter in den klinischen Alltag diskutiert (Teil 2).