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FRAUENARZT 8/15

Dokumente

Editorial

IUSPLUS

Beruf + Politik

pdf Die Geburtshilfeklinik in der Danakilwüste nimmt ihre Arbeit auf

Nach mehr als vierjähriger Bauzeit mit vielen Hindernissen und diversen Rückschlägen konnte die Geburtshilfeklinik in der äthiopischen Danakilwüste am 13. Juni 2015 endlich feierlich eröffnet werden. Die Geburtshilfeklinik, ein Gemeinschaftsprojekt der von Rüdiger Nehberg und seiner Frau Annette gegründeten Menschenrechtsorganisation TARGET und des Berufsverbands der Frauenärzte, liegt in der kargen Danakilwüste im Gebiet der Afar am nordöstlichen Rand Äthiopiens.

pdf Anwendungsempfehlungen zur Hormonsubstitution in Klimakterium und Postmenopause

Die Empfehlungen aus dem Jahr 2012 (FRAUENARZT 53, S. 916–919) werden hiermit in einigen Punkten präzisiert und aktualisiert. Wie bisher sollen sie die S3-Leitlinien (1) speziell für die Anwendung der Hormonsubstitution (Hormone Replacement Therapy, HRT) in der gynäkologischen Praxis ergänzen. Im Vergleich zu den früheren Empfehlungen werden weitere Auswertungen aus der WHI-Studie ergänzt, wie etwa die anhaltend signifikante Senkung des Brustkrebsrisikos unter Estrogentherapie auch nach Beendigung der WHI sowie die deutlichen Hinweise auf kardiovaskulär präventive Effekte bei Beginn einer HRT vor dem 60. Lebensjahr. Aufgrund der geringen Fallzahl der jüngeren Altersgruppe in der WHI erscheint es trotz niedrigeren Evidenzniveaus für die Praxis auch wichtig, Daten aus einschlägigen Fall-Kontroll- und großen Kohortenstudien zu berücksichtigen, die mehr den Praxisbedingungen entsprechen. Ergebnisse aus solchen groß angelegten Studien können im Einzelfall einen Zusatznutzen bedeuten, wie eine signifikante Reduktion der Häufigkeit des Kolonkarzinoms nicht nur (wie in der WHI-Studie) unter kombinierter HRT, sondern auch für die Estrogenmonotherapie oder Reduktion des Insultrisikos unter transdermaler HRT. Wie bei der hormonalen Kontrazeption, bei der die Vorteile nur durch Beobachtungsstudien aufgezeigt wurden, sollte dieser Zusatznutzen regelmäßig in der gynäkologische Praxis berücksichtigt werden. Dies entspricht auch Empfehlungen etwa der angloamerikanischen endokrinologischen Gesellschaften (2) oder der International Menopause Society (3). Des Weiteren sollte die Therapieentscheidung auch nach der biologischen Plausibilität erfolgen sowie nach klinischen Erfahrungen und basierend auf einer individualisierten Nutzen-Risiko-Analyse, die auch den persönlichen Wünschen oder Ängsten der Patientinnen gerecht wird. Aktualisierte gemeinsame Empfehlungen, August 2015
Seite 657 – 660

pdf Zytologie und Kolposkopie: Ergänzung statt Konkurrenz

Bei auffälliger Zytologie ermöglicht die Kolposkopie ein individualisiertes Prozedere
Seite 661 – 664

In Folge des Nationalen Krebsplans soll die Krebsfrüherkennung am Gebärmutterhals neu geregelt werden, ohne dass ausreichende Daten zur Effizienz des derzeitigen Programms verfügbar sind. Das gilt auch für das Prozedere bei auffälliger Zytologie. Die vorliegende Untersuchung versucht, das gegenwärtige Vorgehen beispielhaft abzubilden und punktuell zu objektivieren. Individualisierte Kontroll- und Therapiemaßnahmen erfolgen im Zusammenspiel von gynäkologischer Praxis, zytologischem Labor und gegebenenfalls einer Spezialsprechstunde, wobei die jeweilige Fachexpertise ebenso wie eine abgestimmte Kooperation die Maßnahmen für die Patientin bestimmen.

pdf Geburtshilfliche Forschung in Deutschland – Internationale Orientierung

Status und notwendige Maßnahmen
Seite 665 – 667

Wie international orientiert ist die geburtshilfliche Forschung in Deutschland? Können wir mit der gegenwärtigen Situation zufrieden sein? Und wenn nicht, was wäre zu tun? Der Versuch einer Statusanalyse und Vorschläge für die Zukunft.

Diagnostik + Therapie

pdf S3-Leitlinie: Brustentzündungen in der Stillzeit – ein Thema für den Frauenarzt?

Seite 668 – 670

Die Nationale Stillkommission hat in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) und allen beteiligten Fachgesellschaften die Entwicklung einer evidenz- und konsensbasierten Leitlinie (S3) zum Thema „Therapie von entzündlichen Brusterkrankungen in der Stillzeit“ initiiert (10). Mit der finanziellen Unterstützung des Bundesinstituts für Risikobewertung ist es so gelungen, im März 2013 Handlungsempfehlungen zu publizieren, die eine optimale und evidenzbasierte Betreuung von stillenden Frauen mit wunden Brustwarzen, Mastitis puerperalis, verstärkter initialer Brustdrüsenschwellung oder Milchstau auf der Basis von wissenschaftlicher Evidenz und praktischen Erfahrungen ermöglichen soll.

Fortbildung + Kongress

pdf Kalzium in Prävention und Therapie der Osteoporose

Aktueller Stand der Diskussion
Seite 672 – 679

Die Sicherstellung einer adäquaten Kalziumzufuhr bildet seit Langem eine tragende Säule bei der Prävention und Therapie der Osteoporose (1–3). Allerdings sind zwischenzeitlich viele Therapeuten wie auch Verwenderinnen von Kalziumsupplementen verunsichert, ob die Verabreichung von Kalzium in Prävention und Therapie der Osteoporose noch sinnvoll ist. Diese Verunsicherung resultiert aus einigen Untersuchungen, die Schäden durch die ergänzende Gabe von Kalzium postuliert haben, während andere den Nutzen infrage stellen (4–10). Vor diesem Hintergrund wird nachfolgend diskutiert, wie die Evidenz von Kalzium im Rahmen der Osteoporose- und Frakturprävention zu bewerten ist und wie sich die Datenlage zur Sicherheit der Kalziumgabe darstellt.

pdf Unerwartete Diagnose Ovarialkarzinom

Seite 680 – 682

Die folgende Übersichtsarbeit beschäftigt sich mit der Situation eines akzidentell diagnostizierten Befundes auf dem Gebiet der gynäkologischen Onkologie: Ein Ovarialbefund, der unter der Prämisse eines Benignoms operiert wird, entpuppt sich bei der histo-pathologischen Beurteilung als ein Ovarialkarzinom.

pdf Septische Ovarialvenenthrombose

Seite 683

Die septische Ovarialvenenthrombose ist ein seltenes Krankheitsbild. Sie tritt typischerweise postpartal, nach operativer Entbindung und sehr selten nach Frühgeburt auf. Meistens scheint die rechte Seite betroffen. Im nachfolgend beschriebenen Fall wurde deshalb bei der an sich schon niedrigen Inzidenz eine pelviskopische Abklärung gewählt – nach dem Motto: Wer reinschaut, hat recht. Dabei ergab sich ein eindrückliches makroskopisches Bild. Nach gestellter Diagnose und Anpassung der Therapie folgte eine problemlose Genesung.

pdf Die Cytomegalievirus-Infektion während der Schwangerschaft

Seite 684 – 687

Da fetale Cytomegalievirus-Infektionen das Risiko teilweise schwerer Folgeschäden bergen, sind diagnostische und therapeutische Möglichkeiten von großem Interesse. Was ist auf diesem Gebiet der aktuelle Stand?

pdf Was erwartet uns in der Urogynäkologie?

Blick auf die Entwicklung der nächsten zehn Jahre
Seite 688 – 691

Die Urogynäkologie hat in der jüngsten Vergangenheit erhebliche Fortschritte gemacht, und es bleibt spannend. Der folgende Beitrag richtet den Blick auf diagnostische und therapeutische Möglichkeiten, die bereits in naher Zukunft zur Praxisreife gelangen könnten, aber auch auf aktuell noch offene Fragen und ungelöste Probleme.

pdf Mirabegron: Was kann der Beta3-Agonist?

Seite 692 – 697

Als Therapiealternative bei überaktiver Blase (OAB) 30 Jahre nach den Anticholinergika im Juni 2014 in Deutschand auf den Markt gekommen, ist Mirabegron in deutschen Apotheken ein Jahr nach Markteinführung und AMNOG-Verfahren nicht mehr per Kassenrezept erhältlich (s. Kasten rechts) und nur noch als Einzelimport über Apotheken beziehbar. Die Marktrücknahme hängt nicht ursächlich mit dem Nutzen des Wirkstoffes zusammen, der im Folgenden einer näheren Betrachtung unterzogen wird.

pdf Appendizitis-Diagnose mittels vaginalem Ultraschall

Seite 698

Eine akute Appendizitis zweifelsfrei zu diagnostizieren, kann in einigen Fällen erhebliche Schwierigkeiten bereiten. Die Sichtbarkeit bzw. Darstellbarkeit der entzündeten Appendix in der Sonografie gelten als Kriterien für eine Diagnose. Verbesserte sonografische Verfahren erweitern die Möglichkeiten in der präoperativen Diagnostik der Appendizitis.

pdf Sie fragen – Experten antworten

Seite 699 – 702

Unsere Serie „Hormonsprechstunde“ beantwortet Fragen aus dem Bereich der Endokrinologie, die sich in der täglichen gynäkologischen Praxis stellen. Einerseits gibt es mehr und mehr valide Daten aus Studien, die uns eine Leitschnur in der Behandlung unserer Patientinnen geben. Andererseits wissen wir sehr wohl, dass ein individuelles Konzept notwendig ist, um gerade in schwierigen Fällen die für die Patientin optimale Entscheidung zu finden. Die Fälle kommen aus der Praxis und werden von ausgewählten Experten praxisnah mit konkreten Lösungsvorschlägen beantwortet. Die Antwort soll darüber hinaus helfen, in ähnlich gelagerten Fällen gute Lösungen zu finden.

pdf Impfen in der gynäkologischen Praxis

Seite 703 – 705

Schutzimpfungen zählen zu den effektivsten und kostengünstigsten Präventivmaßnahmen der modernen Medizin. Für den Impfschutz von Mädchen und Frauen jeden Lebensalters und deren Familien spielen Frauenärzte eine wichtige Rolle. Im Folgenden werden die verschiedenen Zielgruppen für das Impfen in der gynäkologischen Praxis vorgestellt, Tipps für die erfolgreiche Implementierung des Impfens in den Praxisalltag gegeben und Grundzüge eines erfolgreichen Impfmanagements dargestellt.

pdf Sport in der Schwangerschaft

Seite 707 – 708

Bewegung in der Schwangerschaft dient der Gesundheit von Mutter und Kind. Sie erhält bzw. verbessert die allgemeine körperliche Leistungsfähigkeit und steigert das psychosoziale Wohlbefinden. Sie trägt außerdem dazu bei, schwangerschaftstypische Begleiterscheinungen und Komplikationen zu mildern bzw. zu vermeiden (1). Körperliche Aktivität in der Schwangerschaft ist daher wünschenswert. Schwangere sollten möglichst täglich in Bewegung sein (körperliche Aktivitäten im Alltag und/oder Sport), empfiehlt das Netzwerk Gesund ins Leben, eine IN FORM-Initiative des Bundesernährungsministeriums (2). Sportliches Training sollte dabei nur mit mäßiger Intensität ausgeübt werden. Das ist der Fall, wenn eine Unterhaltung während des Sporttreibens noch möglich ist (Talk-Test).

Die DGGG informiert

pdf Zum 90. Geburtstag von Erich Saling

Am 21. Juli 2015 beging Prof. Dr. med. Erich Saling, Berlin, seinen 90. Geburtstag. Er ist einer der am meisten zitierten deutschen Frauenärzte und hat sich weltweit als Pionier der Perinatalmedizin einen Namen gemacht.

Praxis + Ökonomie

pdf Rückzahlung von Fortbildungskosten bei Kündigung

Seite 729 – 731

Als Arzt sind Sie verpflichtet, regelmäßig an Fortbildungen teilzunehmen, für die Helferin gilt dies nicht gleichermaßen. Aber sprechen nicht auch hier Gründe dafür, das Wissen der Helferin auf dem neuesten Stand zu halten und auszubauen, sei es zur Entlastung Ihrer Aufgaben, einer effizienteren Praxisführung oder einer höheren Patientenzufriedenheit? Mit der Übernahme der Fortbildungskosten verbindet der Arbeitgeber oft die Erwartung, dass die qualifizierte Mitarbeiterin bleibt. Umso bedauerlicher, wenn sie dann wenig später kündigt und die Praxis verlässt. Die Frage, ob diese Kosten zurückgefordert werden können, ist naheliegend.