Stanzbiopsien werden bei Verdacht auf Mammakarzinom zur Diagnosefindung zu fast 100 % durchgeführt. Für das Jahr 2008 gab das RKI folgende Zahlen an: 71.660 Mammakarzinome und 6.500 Carcinomata in situ wurden biopsiert. Dazu kamen, je nach Literaturangaben, in 3–12,5 % Biopsien aufgrund falsch positiver Befunde. Das DKFZ ermittelte, dass auf jedes per Biopsie diagnostizierte Karzinom eine Biopsie wegen eines falsch positiven MSP-Befundes kam. Das Zentrum für Krebsregisterdaten (www.krebsdaten.de, Stand 05/2012) nennt 123,1 Brustkrebs-Neuerkrankungen auf 100.000 Einwohner, somit 100.942 Neuerkrankungen pro Jahr. Ein so häufig durchgeführter Eingriff wie die Biopsie sollte für die Betroffenen kein Gefährdungspotenzial beinhalten. Deshalb müssen Erkenntnisse zu den pathophysiologischen Effekten einer Gewebeläsion durch Biopsie in die Risikoabwägung einbezogen werden.